Rinder- und Pferdepension
Wiese statt Schlachtbank
Infos zur Pferdepension
Dein Pferd ist bei uns gut aufgehoben
Wir legen besonderen Wert auf die Gesundheit der Pferde und kümmern uns liebevoll um sie.
Wir bieten:
- Vollpension, inkl. unserem eigenen Heu
- Große Koppeln mit täglichem Weidegang
- ganzjährig im Offenstall
- wunderschönes Ausreitgelände direkt vor der Tür
Unser Wohnhaus grenzt an den Stall an - Wir haben dein Pferd immer im Blick!
Besuche uns gerne vor Ort, um uns kennenzulernen.
Wir freuen uns auf dich und dein Pferd!







Wir haben ein paar Informationen für Sie zusammengestellt
Wiese statt Schlachtbank
Dem sicheren Tod entkommen: Auf diesem Hof dürfen Kühe einfach leben
Täglich werden in Deutschland Zehntausende Tiere gezüchtet, eingepfercht, gemästet, getötet und verarbeitet. Auf dem Rieger-Hof ist das ganz anders.
Neugierig kommen sie angetrottet. Kuno, Ruben, Walter und Leonie, die Ohren hoch aufgestellt, respektvoller Abstand zum Elektrozaun. Was sofort auffällt: Die Rinder, die da auf dem Riegerhof auf der Weide stehen und von den Besuchern eigentlich einen Apfel oder eine Karotte erwarten, sind fast alle sehr groß. Und sie sind Raritäten. Obwohl sie ganz normales Fleck- oder Braunvieh sind. Sie sind meist so alt, wie normal keine Kuh in Deutschland, weltweit, vielleicht außer in Indien, wird. Denn ihr Lebenszweck ist wie der der Menschen oder von Haustieren. Diese Rinder leben, um zu leben. Sie werden das Schlachtermesser niemals sehen.
Rieger'sche Mutterkuhherde
Wer die letzten Kühe der Rieger'schen Mutterkuhherde anschaut, die friedlich ihre Weide mit den lebens- und leiderfahrenen Neulingen teilt, beginnt zu verstehen, warum der Verein Lebenshilfe Kuh & Co. einen solchen Aufwand treibt: Wir als Gesellschaft benutzen Leben, im allerglücklichsten Fall wie bei Familie Rieger, mit der bestmöglichen Lebensqualität, Liebe und Fürsorge. Nutztiere haben diesen einen Zweck: Menschen zur Ernährung zu dienen. Dafür müssen sie sterben oder für Milch jedes Jahr ein Kalb gebären, das ihnen sofort weggenommen wird.
Fabrikmäßig getötet und verarbeitet
Dem stellt sich der Verein Lebenshilfe Kuh & Co. mit entschiedener Konsequenz entgegen. Wohlwissend, dass dies angesichts von zehntausenden Tieren, die täglich allein in Deutschland in einem fabrikmäßigen Verfahren gezüchtet, eingepfercht, gemästet, getötet und verarbeitet werden, nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein ist, sagt die Vorsitzende Sabine Maßler.
Aber ein Beispiel, wie es anders gehen kann. Und um Erwachsenen und Kindern nahe zu bringen, wie Rinder nämlich sind: Sensibel, klug, mit einer besseren Nase als jeder Hund, mit einem hervorragenden Gedächtnis ausgestattet. Und mit der Fähigkeit, bis zu 20 Jahre oder älter zu werden.
„Lebenshof“ für Rinder
Seit Neuestem ist auch der Hof der Familie Rieger in Mahlstetten ein „Lebenshof“. Andere sagen Gnadenhof zu den Höfen, die gerettete, dem Tode geweihte oder durch Haltung gequälte Rinder herauskaufen, damit sie irgendwo noch ein schönes Leben haben. Und dafür zahlen Paten Geld für den Unterhalt der Tiere auf den Unterstell–Höfen.
Aber wie finden zwei so ungleiche Partner zusammen? Riegers, die bis Ende 2022 erfolgreiche Direktvermarktung von Rindfleisch betrieben haben, seit 25 Jahren ihren Biohof betreiben, 20 Pensionspferde versorgen, die ökologisch wertvolle Heuberglandschaft mit ihrem Artenreichtum pflegen, bodenständig, pragmatisch.
Und ein Verein, der nach dem Motto „Wenigstens ein paar wenige Leben gerettet“ für einen respektvolleren und mitfühlenderen Umgang mit Tieren wirbt, sich aktionistisch gegen Tiertransporte und die fabrikmäßige massenhafte Produktion von Fleisch einsetzen. Dessen Mitglieder mit geretteten Kühen ein geradezu persönliches Verhältnis pflegen, wie zu einem Haushund, und einen riesigen ehemaligen Zuchteber kraulen?
Ein „Traum–Hof“
„Ein Hof ohne Rinder ist kein Hof“, sagt Volker Rieger. Und so meldete er sich auf die Anzeige des Vereins in einer Bauernzeitung, in der ein Hof für vier Galloway–Ochsen gesucht wurde. Sabine Maßler besuchte den Rieger–Hof „und war begeistert, wie gut es den Tieren bei uns geht.“ „Ein Traum–Hof“, sagt Maßler. Inzwischen sind neben den vier gemütlich kauenden Zottelrindern zehn weitere Rinder dazugekommen.
Aber die leben jetzt in der großen Geflügelschar der Riegers. Denn die Pferde und Rinder sind bei weitem nicht das einzige, was kreucht und fleucht auf dem Riegerhof. Allerdings dies eher aus Freude an der Kreatur, denn zur Landwirtschaft zählend, lachen Veronika und Volker Rieger.
Aus Spenden finanziert
Der Verein ist für 96 Rinder und vier Schweine verantwortlich — und damit für einen niedrigen fünfstelligen Betrag im Monat. Alles aus Spenden. Momentan können keine weiteren Tiere mehr aufgenommen werden, sagt Sabine Maßler, die einen Gartenbaubetrieb hat. Es fehlen derzeit noch mindestens 20 Paten für die vorhandenen Tiere.
Wie das alles anfing? Menschen aus einem Dorf sprachen sie an: Man sollte etwas machen, bei einem sonst wohl situierten Bauern im Ort schrieen die Kühe nachts, sodass man nicht schlafen könne. Maßler traf Rinder und Kälber an, die hungerten, in den eigenen Exkrementen standen, eingewachsene Ketten am Hals und sogar in den Kopf eingewachsene Hörner hatten. Und solche Fälle gebe es viele. Inzwischen ist der Verein mit vielen anderen Tierschutzorganisationen vernetzt.
Die pragmatischen, bodenständigen Landwirte Riegers — und andere wie in Albstadt oder Untermarchtal — und der Tierschutzverein, der so viel Energie aufwendet, für die Rettung von Nutzvieh? Mit Menschen, „die nicht die Dollarzeichen in den Augen haben“, wie Sabine Maßler schon mal provokant sagen kann, gibt es eben doch eine Verwandtschaft der Seelen.







Ein kleiner Tiergarten
Den Rieger’schen Tiergarten bereichern: drei Esel, drei Alpakas, sechs Zwerzgziegen, zwei Walliser Schwarzhalsziegen, vier Pfauen, ein Paar Mandarinenenten mit drei Küken, Stummenten, Zwergenten, 20 Hühner verschiedenster Rassen, dazu zwei langhaarige deutsche Schäferhunde und ein Dackel.
Wie das im Umgang mit der Natur halt so ist: Zuerst wusste Volker Rieger nicht, dass die Gallowayrinder von der Zeitungsanzeige auf Dauer auf dem Hof leben sollten. Aber warum eigentlich nicht?, dachte er dann. Jetzt, wo sich die Familie sowieso entschieden hatte, keine Fleischvermarktung mehr zu betreiben?
Der Verein bleibt der Halter der Tiere, aber Riegers sind zuständig für die Versorgung, den Zustand der Tiere, das Rufen des Tierarztes bei Krankheit und auch, wenn ein Tier irgendwann einmal so alt wäre, dass es eingeschläfert werden muss. Der Verein zahlt die Versorgung der Tiere und einen Anerkennungsbeitrag. „Reich werden wir davon nicht“, schmunzelt Rieger. Aber es ist ein landwirtschaftliches Standbein.
Harmonie in der Herde
Die Herde steht auf einer Weide unter blauem Himmel. Die Vereinsrinder oft größer, gerade Kuno mit seinen rund 1,80 gutmütigen Metern Stockmaß. Warum? Weil man in Deutschland praktisch nie wirklich ausgewachsene Rinder sieht, weil sie alle mit zwei Jahren geschlachtet werden.
Die Lebenshof–Rinder und die verbliebenen Rieger–Rinder vertragen sich bestens in einer Herde: „Das ist eine Harmonie“, sagt Rieger.
Trotz ihrer Größe und meist erbärmlichen Erfahrungen sind sie sehr friedlich und zutraulich. Rieger: „Man könnte wirklich fast meinen, sie sind dankbar.“